Der erleichterte Kurvenbericht von gestern ?
https://www.100prozentmeinschalke.de/schalker-wahnsinn-in-bielefeld-mit-herzkasper-ins-achtelfinale/
Wenn am Ende beide Mannschaften frenetisch von ihren Kurven gefeiert werden, hatten die Zuschauer einen unterhaltsamen Abend! Das Pokalspiel zwischen Arminia Bielefeld und Schalke 04 endet nach zwei vollkommen unterschiedlichen Halbzeiten 2:3 für die Gäste – und die gut 4.000 mitgereisten Schalkefans fragen sich, warum es nicht ohne Herzkasper geht. Susanne Hein-Reipen war im Gästeblock dabei…
Einmal mehr zeigt die Mannschaft das man die Spielidee von Wagner nur 70 Minuten durchziehen kann. Scheinbar sind da die konditionellen Grenzen für dieses frühe Pressing, dass jeden Gegner verunsichert. Köln, Hoffenheim, Dortmund immer wieder waren die Schlußminuten brenzlig. Clevere Trainer wechseln dann frische schnelle Spieler ein, um diese Phase zu nutzen.
Moin, habe das Spiel bei Sky gesehen. In der ersten Halbzeit hätte Schalke 4 - 5 Treffen erzielen müssen.
Hat mir gut gefallen. Die 2. Halbzeit war zum vergessen. Aber einige andere Mannschaften hat es viel
schlimmer erwischt. Köln, Freiburg, Bayern usw. Aber über unseren Torwart Nübel dürfen wir
nicht die Augen verschließen. Es gab Ecken wo ein Torwart hin muss. Strafraumbeherrschung gleich null.
Mit so einer Leistung sollte Schalke über die Torwartfrage noch mal dringend nachdenken.
Wer königsblau im Herzen trägt, sieht niemals schwarz!
Einmal mehr zeigt die Mannschaft das man die Spielidee von Wagner nur 70 Minuten durchziehen kann. Scheinbar sind da die konditionellen Grenzen für dieses frühe Pressing, dass jeden Gegner verunsichert. Köln, Hoffenheim, Dortmund immer wieder waren die Schlußminuten brenzlig. Clevere Trainer wechseln dann frische schnelle Spieler ein, um diese Phase zu nutzen.
90 Minuten Vollgasfußball schafft keine Mannschaft. Man befindet sich aber in einem Lernprozess. Ich habe gestern über die zweite Halbzeit sehr geärgert bin mir aber sicher, dass Wagner das auch getan hat und die Mannschaft darauf einstellt. Das hat auch meiner Meinung nach weniger mit Kondition zu tun. Man kann ja mal einen Gang zurückschalten, man darf den Gegner aber nicht wider stark machen. Das muss die Mannschaft verinnerlichen.
Gegen Hoffenheim gut gespielt und verloren. Gegen Doofmund gut gespielt und ein Unentschieden. Jetzt hat man gut gespielt und knapp gewonnen. Die Mannschaft muss hier die richtige Balance finden.
Die Mannschaft ist in einem Lernprozess. Viele Dinge klappen immer besser, aber es geht eben nicht von heute auf morgen. Wir haben immerhin mit Hoffenheim und den Nachbarn zwei spielstarke Mannschaften ziemlich lange dominiert und einen ambitionierten Zweitligisten ebenso lange an die Wand gespielt. Dass uns noch der lange Atem fehlt und ggf. auch die Abgezocktheit, geschenkt.
Wenn aber die Lernkurve weiter so positiv verläuft, werden wir vielleicht bald Spiele sehen, bei denen wir dosierter auftreten, auch weil wir wissen, dass wir wieder anziehen können. Das kommt, da bin ich optimistisch.
Das war gestern schon ganz schön variabler und kreativer Fußball überall auf dem Platz. Bis zur 70. jedenfalls.
Wie lange hat Liverpool gebraucht, um stabil in ihrem Ansatz zu werden. Die haben auch solche Spiele gehabt und sie am Ende verschenkt, weil sie noch nicht zu dosieren gelernt hatten. Aber Klopp hat das hingekriegt, auch natürlich mit dem richtige Personal. Aber ich glaube, das ist nicht mal unsere Hauptbaustelle. Das ist eher die Birne.
In Kürze:
- Weitergekommen beim eingespielten 3. der 2.Liga
- Keine Verletzten
- Wir können schöne Tore mit unterschiedlicher offensiver Besetzung rausspielen.
- Wenn wir anfangen zu verwalten, müssen wir hoch führen. Am besten sehr hoch.
Viele gute Analysen hier.
Wir haben eine super erste Halbzeit gesehen. Die war so super, weil wir tolles Pressing gespielt haben und Bielefeld keine Luft holen konnte. Dass das Pressing max. 70 Minuten durchzuhalten ist, konnten wir in vielen Spielen schon sehen. Gestern haben wir direkt noch der Halbzeit schon deutlich zurückgeschaltet, bewusst wie Wagner ja im Interview gesagt hat. Das hat sehr deutlich nicht funktioniert und zwar nicht erst nach dem 1:3. Da ging sofort unsere Dominanz verloren und es kam zu deutlicher Unordnung auf dem Feld. Wie hier einige schon geschrieben haben müssen wir das noch lernen. Beim Stand von 3:0 sicher ein geeigneter Zeitpunkt das zu üben, beim nächsten mal gerne etwas später und etwas kompakter?
Man konnte Mitte der 2. Hälfte merken, dass unser Pressing nicht mehr so griffig war. Wir haben tiefer gestanden, nicht mehr so intensiv angelaufen. So ist es Arminia erstmal gelungen, überhaupt geordnet in unsere Hälfte zu gelangen, und das vorzugsweise über die Halbräume, die wir in der Raute schlecht verteidigt haben. Oft musste dann jemand aus der tieferen Position aufrücken, was dann wieder neue Räume geöffnet hat. Die Stürmer haben nicht mehr voll mitgezogen, weil sie platt waren. Zunächst hat Wagner mit Serdar reagiert, um das Mittelfeld mit frischer Kraft zu versorgen, später Burgstaller gebracht, um vorne wieder intensiver zu pressen. Da hatte sich die Arminia aber bereits in einen kleinen Rausch gespielt. Lagen ja nur 5 Minuten zwischen den beiden Toren. Diesem plötzlich erwachenden Eifer war dann schwer entgegen zu wirken, da nun leider der gefährlichste Konterstürmer gefehlt hat, um vielleicht endgültig den Deckel drauf zu machen. Nachher ist man immer klüger, aber eventuell wäre Matondo für Raman die bessere Wahl gewesen. Ich nehme aber an, dass Wagner mit Burgstaller auch bei Standards des Gegners mehr Robustheit wollte.
Den Arminen muss man zugute halten, dass sie eine enorme Wucht entfacht haben – plötzlich. Was aber wiederum dafür spricht, dass wir ihnen ganz schön den Zahn gezogen haben in der 1. HZ. Ach ja, haben wir nicht immer gesagt, lieber mit Hurra 5-4 gewinnen als 1-0 über die Zeit schieben. Solche Spiele kommen dann dabei heraus – und das finde ich auch deutlich unterhaltsamer. Man braucht halt ein paar gute Nerven ... Also immer schön vorsichtig, was man sich wünscht 😉
Ich habe nach dem Spiel ein Interview mit Nübel gesehen. Er hat gesagt "Wir wollten es in der 2. Halbzeit passiv angehen"
Es war also geplant, die Bielefelder ein Stück weit spielen zu lassen, Ihnen den Ball zu überlassen. Vermutlich um sie hinten raus zu locken und Raum zum Kontern zu haben.
Das hat dann mal so gar nicht geklappt. Anstatt weiter Vollgasfußball zu spielen und noch 2-3 Buden zu machen, mussten wir am Ende froh sein nicht in die Verlängerung zu müssen. (Oder schlimmeres)
Den Schalter, wieder auf Vollgas zu schalten haben wir dann auch nicht mehr gefunden.
Schalke ist so ein Verein, der geht unter die Haut. Und der geht nie mehr weg. (Klaas-Jan Huntelaar)
Nübel... hat gesagt "Wir wollten es in der 2. Halbzeit passiv angehen"
Genau das habe ich mir gestern bereits während des Spiels gedacht, weil es sehr offensichtlich war.
Ich kann das verstehen. Die Mannschaft muss lernen, Tempo rauszunehmen und dann, wenn nötig, auch wieder anzuziehen. Du kannst nicht Vollgasfußball über 90 Minuten spielen. Geht einfach nicht. Das Anziehen hat leider nicht mehr geklappt. Das lag natürlich auch daran, dass der zweite Treffer sehr schnell hinterher kam und Bielefeld dann Vollgas gegeben hat.
Ich kann das alles nachvollziehen. Gestern hat es gereicht. Und zur Veranschaulichung, dass das nicht so einfach ist, hat uns Bielefeld den Gefallen, ohne Verlust eines Spiels, getan.
Den Satz vom Frisör kann ich nur unterstreichen. Haben wir doch alle gesagt, dass wir lieber 3:2 gewinnen und tollem Fußball sehen als ein langweilig ergurktes 1:0. Und wir wissen ja auch, dass solche Spiele auch dann mal 5:1 enden können wie in Paderborn zum Beispiel. Mit einem gewissen Abstand zum Spiel muss ich ehrlich zugeben, dass mir die Entwicklung momentan sehr gefällt, hoffentlich geht es so weiter (und das meine ich ergebnisunabhängig).
Auch ein Spiel zu verwalten, will gelernt sein! ?
Wer königsblau im Herzen trägt, sieht niemals schwarz!
