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Alle Transfers auf Schalke - wer kommt, wer geht und was sagt die Gerüchteküche?

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Bidi
 Bidi
(@bidi)
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Edles Mitglied
 
Veröffentlicht von: @ballbesitz04
Veröffentlicht von: @mt247

In der SportBild gibt es eine große Gerüchte-Chronik zum letzten Jahr:

 

Hier die Highlights:

- unbeteiligte Personen halten sich regelmäßigim Spielerbereich auf

Das sind die Spieler. Die wirken nur wie Unbeteiligte.

Der war gut! 🤣 

 

 
Veröffentlicht : 28. April 2021 19:35
Vikin
(@vikin)
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Posted by: @der-steiger

Mal meine Ideen zu Neururer, Daum und Konsorten: was passiert, wenn man einen Trainer-Rentner reaktiviert, der bereits jahrelang nicht mehr auf hohem Niveau aktiv gewesen ist, haben wir im Winter eindrucksvoll bewundern dürfen. Ich glaube nicht, dass o.g. Trainer signifikant glücklicher agieren würden als Christian Gross das getan hat. Bei Funkel in Köln oder Heynckes in München vor ein paar Jahren lag das vermeintlich letzte Engagement noch nicht allzu lange zurück. Die standen/stehen noch im Saft und zeigen entsprechend Wirkung. Ob das bei uns geholfen hätte, wage ich indes zu bezweifeln. Wir wissen mittlerweile, dass die Mannschaft und das komplette Umfeld so dermaßen kaputt sind, dass selbst ein Trainertandem Klopp/Nagelsmann sich hier die Zähne ausgebissen hätte. Allenfalls als direkter Nachfolger von Wagner hätte da m.E. noch Hoffnung bestanden, nur war der Karren damals - vermeintlich - noch nicht tief genug im Dreck um einen Trainer-Rentner reaktivieren zu wollen.

Übrigens: auch in unserer aktuellen Situation würde ich einen Friedhelm Funkel nicht gerade als sinnvoll erachten. Das Kind ist im Brunnen, wir in Liga 2. Dort müssen wir einen Neuaufbau starten, was nur schwerlich gelingen dürfte, wenn an der Seitenlinie ein Mann steht, der ein, maximal zwei Jahre zur Verfügung steht. Auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass Grammozis diese Zeit überdauert, so besteht zumindest theoretisch die Möglichkeit, dass er längerfristig bleibt. 

5 Jahre raus ist keine Ewigkeit und Trainer müssen sich im Gegensatz zu Spielern auch nicht fit halten, sondern nur weiterbilden. Ich glaube, daß sowohl Daum als auch Neururer nach wie vor gute Trainer sind, sowas verlernt man nicht. Das einzige Problem könnte ein Konflikt mit der Generation Instagram sein, die dann nicht so spurten will wie der Trainer es sagt, aber da muß man dann knallhart aussortieren. Wer nicht mitzieht, fliegt. Magath hat das früher immer wieder gut hinbekommen.
Bei Daum wäre ich mir ziemlich sicher, daß er einschlägt, da er über Motivation kommt und darüber hinaus seine Mannschaften auch taktisch immer sehr gut waren, da er sich akribisch auf jeden Gegner vorbereitet. Neururer würde eher über Kampf kommen, aber auch das könnte ich verschmerzen.
Was ich auf Schalke nicht mehr sehen will sind junge Trainer, die "etwas Neues" probieren wollen. Schalke ist kein Chemiebaukasten, Schalke benötigt dringend Struktur, und sorry, wenn ein Trainer lediglich ein paar Jahre älter ist als ich, dann hat der von Anfang an ein Autoritätsproblem. Einen 60jährigen nimmt man automatisch eher für voll, aber das ist meine persönliche Meinung.
Dieser Jugendwahn hat auf Schalke mittlerweile Tradition, jeder Spieler, der aus der Knappenschmiede kommt wird gefeiert, auch so Graupen wie Boujellab oder Mercan, die überall hingehören, nur nicht in die Bundesliga. Von den jetzigen jungen Spielern traue ich lediglich Bozdogan den Sprung zu (er ist technisch teilweise beeindruckend aber noch zu verspielt), Becker ist mir zu bieder und Thiaw ist körperlich nicht in der Liga angekommen.

 
Veröffentlicht : 30. April 2021 6:55
Der Steiger
(@der-steiger)
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Erlauchtes Mitglied
 

Ich habe letztens den Daum in einer Talkrunde gesehen. Das ist ein alter Mann geworden. Wieso der mehr natürliche Autorität besitzen soll als ein junger Trainer erschließt sich mir nicht. Aus meiner Erfahrung an der Schule weiß ich, dass Autorität und Respekt keine Frage des Alters sind sondern der Kompetenz und des Charismas. Ich bin ja grundsätzlich bei dir, dass wir es mal mit einem erfahrenen Coach probieren sollten, gerade weil wir so sehr auf junge Spieler setzen. Aber ein Trainerrentner wäre für den Neuanfang in Liga 2 übertrieben. Erst recht, wenn dieser seit Jahren aus dem Geschäft ist. 

 
Veröffentlicht : 30. April 2021 7:56
21
 21
(@21)
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Berühmtes Mitglied
 

Thiaw hat es in die U21 geschafft. Ich hoffe er muss nicht verkauft werden. Er war ein Lichtblick. Mit dem Fokus 2. Bundesliga sind Becker, Boujellab und Bozdogan interessante Spieler. So weit ich das erkennen kann strebt die Kadertaskforce auch keinen Jugendwann an. Aber hier muss man wohl erstmal sehen, was überhaupt geht.

Es geht beim Trainer nicht um jung oder alt. Er sollte nur gut sein. zurzeit ist Grammozis unser Trainer und er plant die neue Saison mit. Er hatte bisher noch keine Chance sich nachhaltig einzubringen. Er ist eine Verpflichtung für die 2. Liga. Da könnte er mit der Mannschaft wachsen.

Daum war letztmalig 2011 in der Bundesliga tätig und hat da Fährmannn gecoacht. Ich denke er wäre ein typischer blauer Pullover.

bwg

21

 
Veröffentlicht : 30. April 2021 8:06
Vikin
(@vikin)
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@21
Schwiderowski war auch mal Libero der U21, das heißt nichts. Die U21 ist von der ersten Bundesliga so weit weg wie Schalke von Bayern. Boujellab ist meines Erachtens ne Wurst, sorry. Den sehe ich eher in der Oberliga. 

@Der Steiger
Autorität hat sehr wohl was mit Altersunterschied zu tun. Ich bin selbst Grundschullehrer. Ich kann mich noch an meine eigene Schulzeit erinnern, insbesondere in der Oberstufe wurden Referendare nicht wirklich ernst genommen, wenn die cool waren konnten die bestenfalls eine Art "Kumpelstatus" erreichen. Richtige Lehrer waren die für uns nicht. Das hat mich dahingehend geprägt meine Laufbahn eher bei den ganz kurzen zu starten.
Grammozis ist 42, Huntelaar 37. Den soll der Hunter jetzt als Chef ernstnehmen? Hinzu kommt noch, daß Grammozis in seiner Spielerlaufbahn kein Großer war. Ein Raúl beispielsweise hätte da ein anderes Standing als ein jemand, der seine Karriere hauptsächlich in unteren und kleineren Ligen verbracht hat, womit ich jetzt auch nicht sagen will, daß Raúl zwingend ein besserer Trainer wäre, aber der Respekt bei den Spielern wäre sicherlich ein anderer. Sorry, aber das kann nicht klappen, selbst wenn du das Charisma von Captain America hast. Wir sollten in der derzeitigen Situation mit diesem undisziplinierten und unmotivierten Sauhaufen keinen Trainer unter 50 beschäftigen.

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 3 Jahren von Vikin
 
Veröffentlicht : 30. April 2021 9:18
Oppa Pritschikowski
(@oppa-pritschikowski)
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Vertrauenswürdiges Mitglied
 
Veröffentlicht von: @vikin

Grammozis ist 42, Huntelaar 37. Den soll der Hunter jetzt als Chef ernstnehmen? Sorry, aber das kann nicht klappen, selbst wenn du das Charisma von Captain America hast. Wir sollten in der derzeitigen Situation mit diesem undisziplinierten und unmotivierten Sauhaufen keinen Trainer unter 50 beschäftigen.

Wenn der Hunter tatsächlich bleibt wird er aber eher "Spielertrainer" sein und gewiss auch ein gewisses Mitspracherecht haben, sein Status ist eh ein anderer als bei bei den Kollegen der Fall. Wenn die beiden sich gut verstehen, ist doch alles in Butter.

 
Veröffentlicht : 30. April 2021 9:25
raiPower04
(@raipower04)
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@vikin

Sorry, aber Deine Meinung zum Thema Trainer kann ich nach wie vor überhaupt nicht nachvollziehen. Keine überzeugenden Argumente, um jetzt Grammozis schon abzuschreiben.

Und Daum oder Neururer wären in der aktuellen Situation für mich genauso absurd wie Gross es war.

Dein Beispiel mit dem Hunter geht an der Realität vorbei. Der ist viel zu schlau und erfahren, um die Qualität eines Trainers vom Lebensalter abhängig zu machen. Es geht um Fachkompetenz,  Charisma und Umgang miteinander.

Ein Trainer der das Team verloren hat, hat alles verloren,  egal ob jung oder alt.

Ein Trainer, der das Team hinter sich bringen kann, bekommt beste Teamleistung, egal ob jung oder alt.

Bundesligaspieler sind Profis und eben keine Grundschüler. (Leider gab es bei uns zuletzt wenige Spieler, von denen man professionellen Einsatz erwarten konnte...)

 
Veröffentlicht : 30. April 2021 9:34
Vikin
(@vikin)
Beiträge: 678
Ausgezeichnetes Mitglied
 

@raipower04
Jeder hat da seine eigene Meinung. Ich fand Ristic mit seinen alten Säcken immer besser als irgendwelche A-Jugend Mannschaften in der Bundesliga. Das ist Geschmackssache, denke ich mal. Ich sehe es nach wie vor wie Rehagel, daß es keine jungen und alten Spieler gibt, sondern nur gute und schlechte.
Und ja, Bundesligaspieler sind keine Grundschüler - letztere sind wesentlich lernfähiger und lernwilliger, zumindest wenn man die Spieler unseres Vereins als Beispiel nimmt.

 
Veröffentlicht : 30. April 2021 9:41
Bidi
 Bidi
(@bidi)
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Edles Mitglied
 
Veröffentlicht von: @raipower04

 

Ein Trainer der das Team verloren hat, hat alles verloren,  egal ob jung oder alt.

Ein Trainer, der das Team hinter sich bringen kann, bekommt beste Teamleistung, egal ob jung oder alt.

 

Hatten wir doch wunderbar erlebt in der Zeit von DT. Erste Saison - Teamgedanke - alle zogen mit, konnten dem Plan des Trainers folgen, erfolgreich gespielt - Vizemeister. Danach zeigten sich die charakterlichen Defizite von DT und ihm ist das Team auseinandergefallen mit bekanntem Ende. Das ergeht jedem Trainer so, egal ob jung oder alt. Wenn der Charakter nicht in Ordnung ist und die Entscheidungen nicht mehr nachvollziehbar sind, wird das irgendwann jeder im Team feststellen und dann geht es dahin.

 
Veröffentlicht : 30. April 2021 11:41
IM Friseur
(@im-friseur)
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Edles Mitglied
 

Daum und Neururer sind doch längst keine Trainer mehr, sondern nur noch TV-Clowns. Bei einer Kabinenansprache von den beiden lacht sich die Hälfte der Spieler kaputt. Und was Daum für ein begnadeter Motivator ist, hat er ja in Frankfurt hinlänglich bewiesen. Ich verstehe echt nicht, wie man diese Personen ernsthaft noch für kompetent halten kann.

Wie ist dass den eigentlich bei Nagelsmann? Der ist genauso alt wie seine Spieler, scheint aber kein Kompetenz- oder Autoritätsproblem zu haben. Gut, vielleicht demnächst bei Bayern. Aber bei Leipzig hatte ich nicht den Eindruck, dass ihn z.B. ein Gulacsi nicht ernst nimmt.

Huntelaar hat schon ein paar Schlachten geschlagen, es scheint aber, als wenn er das gerne mit Grammozis teilt. Irgendwie scheint der ihm zu gefallen. Warten wir mal ab, wie es sich Anfang nächster Spielzeit darstellt.

 
Veröffentlicht : 30. April 2021 12:40
raiPower04 and Jo_Atmon reacted
Der Steiger
(@der-steiger)
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@vikin

Okay, nehmen wir das Lehrerbeispiel, da bin ich gut in der Materie. 😉 

Bei uns im Kollegium haben wir eine bunte Mischung aller möglichen Lehrertypen quer durch alle Altersschichten. Und man kriegt über die Jahre natürlich mit, wer seinen Job gut macht, wie die Schüler über einen denken etc.

Und auch hier ist meine Erfahrung, dass Alter und Erfahrung bei weitem nicht die wichtigsten Faktoren sind, sondern es vor allem auf Fachwissen und natürliche Authorität ankommt, wie auch immer die sich äußert. Und ganz wichtig: Authentizität! Wenn ich privat eher lustig bin, kann ich im Job nicht auf Dauer den harten Hund raushängen und umgekehrt. Die Schüler haben sehr schnell raus, ob man im Unterricht nur eine Rolle spielt oder tatsächlich man selbst ist. Und besser läuft der Unterricht eigentlich immer, wenn man man selbst sein kann. 

Was das geringe Alter von Vorgesetzten angeht: im normalen Betrieb dürfte es regelmäßig vorkommen, dass der Chef Mitarbeiter hat, die nicht viel jünger oder sogar älter sind als er selbst. Funktioniert, muss es auch. Und von einem Spieler als bestens entlohnter Angestellter des Vereins würde ich da soviel Professionalität erwarten, dass er sich mit seinem Chef (Trainer) arrangiert.

 
Veröffentlicht : 30. April 2021 14:42
ErwinK
(@erwink)
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Erlauchtes Mitglied
 

Ich verfüge nach gut 40 Berufsjahren über einige Erfahrung mit Vorgesetzten. Ob ein Vorgesetzter oder eine Vorgesetzte gut war, hatte nie mit dem Alter zu tun. Authentizität ist in der Tat viel wichtiger. Wenn ein relativ unerfahrener Vorgesetzter den Chef rauskehrt, obwohl er kaum Erfahrung hat, dann wird er nicht für voll genommen. Bezieht er aber gerade erfahrene Kollegen mit ein, macht er schon viel richtig. Entscheidend auf längere Sicht ist aber immer berufliche und soziale Kompetenz, Rückgrat und auch mal Durchsetzungsvermögen. 

Trainer wie Daum können eventuell mal für einen kurzen Leistungsschub sorgen, wenn man 10 Spieltage vor Schluss mit dem Rücken zur Wand steht. Eine Mannschaft aufbauen und vielleicht 2 oder 3 Jahre Geduld zu haben (sofern Fans und Führung die ebenfalls haben), dafür braucht man einen Trainer, der noch etwas erreichen will und nicht am Ende der Karriere nochmal den schnellen Erfolg sucht.

„Bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.“ - Amerikanische Ureinwohner

 
Veröffentlicht : 30. April 2021 16:35
frahe04 reacted
Vikin
(@vikin)
Beiträge: 678
Ausgezeichnetes Mitglied
 
Posted by: @der-steiger

@vikin

Okay, nehmen wir das Lehrerbeispiel, da bin ich gut in der Materie. 😉 

Bei uns im Kollegium haben wir eine bunte Mischung aller möglichen Lehrertypen quer durch alle Altersschichten. Und man kriegt über die Jahre natürlich mit, wer seinen Job gut macht, wie die Schüler über einen denken etc.

Und auch hier ist meine Erfahrung, dass Alter und Erfahrung bei weitem nicht die wichtigsten Faktoren sind, sondern es vor allem auf Fachwissen und natürliche Authorität ankommt, wie auch immer die sich äußert. Und ganz wichtig: Authentizität! Wenn ich privat eher lustig bin, kann ich im Job nicht auf Dauer den harten Hund raushängen und umgekehrt. Die Schüler haben sehr schnell raus, ob man im Unterricht nur eine Rolle spielt oder tatsächlich man selbst ist. Und besser läuft der Unterricht eigentlich immer, wenn man man selbst sein kann. 

Was das geringe Alter von Vorgesetzten angeht: im normalen Betrieb dürfte es regelmäßig vorkommen, dass der Chef Mitarbeiter hat, die nicht viel jünger oder sogar älter sind als er selbst. Funktioniert, muss es auch. Und von einem Spieler als bestens entlohnter Angestellter des Vereins würde ich da soviel Professionalität erwarten, dass er sich mit seinem Chef (Trainer) arrangiert.

Ich trenne Beruf und Privates sehr, sonst würde ich am Rad drehen. Unterrichtest du Sek I/II?

 
Veröffentlicht : 30. April 2021 19:55
Ballbesitz04
(@ballbesitz04)
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Veröffentlicht von: @im-friseur

Daum und Neururer sind doch längst keine Trainer mehr, sondern nur noch TV-Clowns. Bei einer Kabinenansprache von den beiden lacht sich die Hälfte der Spieler kaputt. Und was Daum für ein begnadeter Motivator ist, hat er ja in Frankfurt hinlänglich bewiesen. Ich verstehe echt nicht, wie man diese Personen ernsthaft noch für kompetent halten kann.

Wie ist dass den eigentlich bei Nagelsmann? Der ist genauso alt wie seine Spieler, scheint aber kein Kompetenz- oder Autoritätsproblem zu haben. Gut, vielleicht demnächst bei Bayern. Aber bei Leipzig hatte ich nicht den Eindruck, dass ihn z.B. ein Gulacsi nicht ernst nimmt.

Huntelaar hat schon ein paar Schlachten geschlagen, es scheint aber, als wenn er das gerne mit Grammozis teilt. Irgendwie scheint der ihm zu gefallen. Warten wir mal ab, wie es sich Anfang nächster Spielzeit darstellt.

Ich schrieb es ja schon mal.

Es gab eine Zeit, da konntest du kein Trainer werden, wenn du nicht mindestens 300 Bundesligaspiele gemacht hattest. Da saßen Leute wie Rudi Assauer in den Managerbüros, die hätten Jungs wie Nagelsmann zum Kaffeeholen geschickt. Wer in den späten 80ern/frühen 90ern ohne Erfahrung als Spieler was werden wollte, musste andere Wege gehen.

Volker Finke hat sich nach Freiburg verzogen. Das lief unter dem Radar der Medien und der SC war relativ jung, da hatte er keine 50 Clublegenden, die jeden Spieltag ihren Senf von früher dazugaben.

Ralf Rangnick hat sich im Sportstudio an die Taktiktafel gestellt. Er hat den modernen Fußball nicht erfunden, aber er war der Erste, der ihn als solches verkauft hat. Dafür wurde er von den Altvorderen (und den ebenso alten Fahrensleuten in den Medien, die schon mit Assauer, Rehagel und Co an der Hotelbar gesessen haben) als Professor und Schlaumeier verhöhnt. Er ist bei der Linie geblieben und hat sich durchgesetzt.

Christoph Daum ist über die Psycho- und Spektakelschiene gekommen. Er hat die Spieler über glühenden Kohlen laufen lassen und sonstigen Hokuspokus veranstaltet. Passte auch in die Zeit, wo irgendwelche Motivationsgurus den Leuten mit Schaka-Schaka das Geld aus der Tasche gezogen haben. Im legendären Streit mit Jupp Heynckes damals hat er darauf verwiesen, dass er in seinem Trainer-Diplom in Psychologie oder Motivation (weiß nicht mehr genau) eine Eins hatte. Das war für mich das erste Mal, dass jemand sein Trainer-Diplom erwähnte. Wer hätte sich bei Weisweiler, Zebec oder Rehagel für die Noten ihres Diploms interessiert. Heute stellt ein Verein einen Tedesco ein und als Qualitätsmerkmal heißt es, er sei Jahrgangsbester gewesen. 

Daum hat die überdrehte Nummer dann aber irgendwann nur noch mit Koks durchziehen können. Wenn er heute mal in einer Talkshow auftaucht, erschrickt man sich eher über seinen Zustand als dass man ernsthaft denkt, der müsste noch mal ein Comeback haben. 

Neururer hat, wie er später selber zugab, die fehlende Erfahrung als Spieler mit seiner Sprücheklopferei kompensiert, um auf sich aufmerksam zu machen. Das passte auch in die Zeit, seit Schimanski waren Kumpel-Typen aus dem Ruhrpott medial in ganz Deutschland angesagt. Neururer hatte eine gute Station in Bochum und er kann behaupten, dass man ihm eine zweite auf Schalke geklaut hat. Bei den anderen 12 Stationen hat er oft das erste Jahr nicht überstanden. Heute ist er bei den Medien aus der zweiten Reihe wie Sport1 oder Reviersport der Typ, den man anruft, wenn man schnell einen Spruch braucht und sonst keiner was sagen will. Er hat sein Konzept aus der Anfangszeit zur Marke gemacht. Als Gegenleistung gibt es dann mal Gefälligkeitsartikel, in denen er dann der beste Trainer der Bundesliga ohne Titel ist (was würde Favre dazu sagen). Seit er aus dem Business ist, also praktisch seit 12 Jahren, ist das sein Geschäftsmodell. Das kann man unterhaltsam finden, ich persönlich finde Menschen, die nicht wissen, wann man mal besser nichts sagt, schrecklich. 

Es gibt nach wie vor gute junge und gute alte Trainer. Befremdlich finde ich aber, wenn man die letzten 20 Jahre im Fußball einfach ignoriert, die Veränderung der Spielergeneration, die Veränderung der Medien, der Trainingsmethoden, der Art und Weise, wie Fußball gespielt wird etc.. und ernsthaft denkt, irgendjemand könne heute als Trainer noch da nahtlos ansetzen, wo er vor 15-20 Jahren mal erfolgreich war. Das geht übrigens auch in kaum einen anderen Beruf.

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 3 Jahren von Ballbesitz04

Ist das noch Fußball?

 
Veröffentlicht : 30. April 2021 20:55
raiPower04 reacted
Vikin
(@vikin)
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Posted by: @ballbesitz04
Veröffentlicht von: @im-friseur

Daum und Neururer sind doch längst keine Trainer mehr, sondern nur noch TV-Clowns. Bei einer Kabinenansprache von den beiden lacht sich die Hälfte der Spieler kaputt. Und was Daum für ein begnadeter Motivator ist, hat er ja in Frankfurt hinlänglich bewiesen. Ich verstehe echt nicht, wie man diese Personen ernsthaft noch für kompetent halten kann.

Wie ist dass den eigentlich bei Nagelsmann? Der ist genauso alt wie seine Spieler, scheint aber kein Kompetenz- oder Autoritätsproblem zu haben. Gut, vielleicht demnächst bei Bayern. Aber bei Leipzig hatte ich nicht den Eindruck, dass ihn z.B. ein Gulacsi nicht ernst nimmt.

Huntelaar hat schon ein paar Schlachten geschlagen, es scheint aber, als wenn er das gerne mit Grammozis teilt. Irgendwie scheint der ihm zu gefallen. Warten wir mal ab, wie es sich Anfang nächster Spielzeit darstellt.

Ich schrieb es ja schon mal.

Es gab eine Zeit, da konntest du kein Trainer werden, wenn du nicht mindestens 300 Bundesligaspiele gemacht hattest. Da saßen Leute wie Rudi Assauer in den Managerbüros, die hätten Jungs wie Nagelsmann zum Kaffeeholen geschickt.

Und das war richtig so!

 
Veröffentlicht : 1. Mai 2021 6:38
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