Also, dass Fußball Ergebnissport ist, ist mir bekannt. Dass aber das Ergebnis die Bewertung des ganzen Spiels dominiert, ist manchmal sehr ärgerlich. So zu hören und zu lesen in jeder Woche.
Vielleicht ein kleines Beispiel.
Ich hab mir gestern Köln-Düsseldorf angeschaut. Bis zur 88.Minute war die Bewertung der Partie eindeutig: Clevere Fortuna, immer wieder gefährliche Konter, dazu hinten nichts zugelassen. Der FC umständlich, ohne Ideen ohne Durchschlagskraft.
Nur dreieinhalb Minuten später war diese Bewertung für die Katz. Und wenn es noch 5 Minuten länger gegangen wäre, hätte der FC gewonnen.
Und dennoch ist zu lesen, dass D´dorf sagen wir mal zu doof war das Ergebnis zu halten, was ja auch stimmt. Vom Spielverlauf her, hätten sie das Spiel niemals verlieren dürfen. Wir gegen Augsburg hingegen haben absolut verdient verloren, daran gibt es gar nichts zu rütteln. Wir hatten nie eine Phase im Spiel, wo wir mal richtig gefährlich wurden. Das ist mit dem Beispiel Köln vs. D´dorf überhaupt nicht vergleichbar.
Augsburg war besser, weil sie geführt haben. Fand ich jedenfalls.
Und sie haben geführt, weil wir die Fehler gemacht haben, also demzufolge schlechter waren.
Gegen die Nachbarn hatten wir in den ersten 5 bis 10 Minuten für meine Begriffe sogar etwas die Oberhand, das ist uns gegen Augsburg, die in den letzten 4 Spielen Niederlagen kassierten, nicht eine einzige Minute gelungen. Das ist schon besorgniserregend und das kann man auch nicht entschuldigen.
Augsburg war besser, weil sie geführt haben. Fand ich jedenfalls.
Augsburg spielte nicht gut, das stimmt. Und dennoch konnten wir über 90 Minuten keine Druckphasen aufbauen, mit Ausnahme von Matondos Sololauf nicht mal eine ernstzunehmende Torchance kreieren. Das stimmt gelinde gesagt bedenklich.
Augsburg war neben Hoffenheim der schwächste Gegner der Rückrunde, und gegen den verlierste 0:3. Wen willst du denn bis Ende Juni noch schlagen?
Und von wegen Matchglück: selbst Führungen brachten vor Corona keine Sicherheit. Selbst gegen ähnlich verunsicherte Mainzer und grottenschlechte Hoffenheimer war man nicht in der Lage, eine Führung über die Zeit zu bringen, geschweige denn auszubauen.
Viel, zu viel, erinnert an Tedescos 2. Saison...
Viel, zu viel, erinnert an Tedescos 2. Saison...
Da gibt's aber schon noch ein paar Unterschiede. Unter Tedesco kann ich mich an kein Spiel erinnern, dass auch wirklich fußballerisch überzeugend war, dagegen gab es unter Wagner immer wieder Hinweise darauf, dass wir spielerisch auf einem guten Weg waren. Namentlich das Spiel in Leipzig, das Hinspiel gegen die Nachbarn, auch die ersten total dominanten 75 Minuten in Hoffenheim und natürlich das grandiose 2:0 gegen Gladbach ließen schon hoffen, dass sich da Einiges in die gewünschte Richtung bewegt.
Bei Tedesco war im Nachhinein betrachtet nur logisch, dass es spätestens dann, wenn das Matchglück aufgebraucht ist, bergab geht. Bei Wagner hingegen gabs ja wirklich ein paar äußere Einflüsse wie z.B. die Verletzungsmisere, ferner wird auch das Nübel-Theater wird nicht völlig an der Mannschaft vorbeigegangen sein. Dass es mit all diesen Parametern schwer sein wird, das Hinrundenniveau zu halten, ist nachvollziehbar, aber nicht, dass der Mannschaft jetzt kaum noch etwas gelingt.
Ist Wagner auf Schalke schon gescheitert? -BILD
Wer königsblau im Herzen trägt, sieht niemals schwarz!
War vornehmlich auf die Dramartugie bezogen, mit der Ausnahme, dass es bei DT über zwei Saisons ging während es sich bei DW innerhalb einer abspielt. Und das Endresultat unterscheidet sich nicht, fußballerisch ist von den guten spielerischen Ansätzen nichts mehr übrig. Mich würde mal interessieren, warum bei uns Rückschläge immer direkt in eine tiefe, nachhaltige Krise münden, die kaum ein Trainer auch mal übersteht.
Mich würde mal interessieren, warum bei uns Rückschläge immer direkt in eine tiefe, nachhaltige Krise münden, die kaum ein Trainer auch mal übersteht.
Das meinte ich an anderer Stelle mit der hohen Amplitude. Ich hätte gern auf das wirklich tolle Gladbach-Spiel verzichtet, wenn wir stattdessen so fünf bis sieben Punkte mehr in der Rückrunde mit normalen, durchschnittlichen Leistungen geholt hätten. Das hat auch wenig mit einem unruhigen Umfeld zu tun, Wagner und die Mannschaft hatten dank der Vorrunde einiges an Kredit.
Ich denke, genau hier liegt der Hund begraben. Wenn endlich mal jemand dahinter kommt, woran das liegt, wären wir ein Stück weiter. Leider verzweifeln offenbar nicht nur ahnungslose Fans wie du oder ich daran, sondern auch gestandene Trainer und Fußballfunktionäre. Wagner kommt zunehmend resigniert daher. Ich fürchte, der macht nicht mehr lange...
Das fände ich sehr schade, denn ich denke, dass wagner im Grunde perfekt zu uns passt.
Ich sehe das Problem in der Kaderunwucht, die uns die letzten unsteten Jahre beschert haben. Und wenn dann Schlüsselspieler reihenweise ausfallen, macht sich das bei uns bemerkbar.
Mein Wunsch wäre es, diese Saison halbwegs anständig zuende zu spielen. Im internationalen Geschäft haben wir eh nichts verloren. Dann muss man sehen, wie sich in zeiten von Corona die ganzen Leihgeschäfte entwicklen und welcher Kader nächste Saison überhaupt zur Verfügung steht. Dieser wird allenfalls partiell zu ergänzen sein. Vorteil aber wäre, dass fast alle dann Wagners Herangehensweise kennen und hoffentlich verstehen.
Von hier aus gilt es dann, etwas langsam aufzubauen – mit Ruhe und Geduld und gerne auch Jungspunden wie Thiaw u.a.
Jetzt wieder den nächsten Trainertyp zu holen, hat sich schon in der Vergangenheit als völlig untauglich erwiesen.
Jetzt wieder den nächsten Trainertyp zu holen, hat sich schon in der Vergangenheit als völlig untauglich erwiesen.
Würde aber zur Konzeptlosigkeit der letzten Jahre passen.
Passt ja mein Beitrag an anderer Stelle zu:
Es geht hier nicht um die Keller-Diskussion. Man kann auch sagen, dass mit der Heldt-Ära der Abstieg begann. Oder aber mit dem 2. Abgang von Rangnick.
Es geht schlicht darum, mal dahinter zu kommen, warum wir den Arsch nicht mehr so richtig hochkriegen. Unter Heidel wurde viel Geld ausgegeben, auch Schneider war jetzt nicht gerade sparsam. Und bitte: wenn die Verletztenmisere dazu führt, dass wir in 10 Spielen gerade mal 7 Punkte holen, dann hat das Gros des Restkaders im Grunde keine Daseinsberechtigung. Anders ausgedrückt ist der Kader völlig unausgewogen. Es bleibt wohl nur die oft zitierte und wahrscheinlich überstrapazierte Forderung nach Geduld und Ertragen dessen, was wir gerade erleben. Und die Hoffnung, dass Schneider die richtigen Konsequenzen zieht.
Vergolden können wir uns mit den Transfers von Kabak, Serdar, Harit und mit Abstrichen McKennie. Auch Nastasic dürfte noch ein bisschen was bringen. Dann muss man mal wieder Kaderleichen loswerden (alle verliehenen Spieler) und mit dem Geld mehr in der Breite investieren. Das wird uns zwar nicht mehr nach Europa spülen. Wäre aber eine angemessene Reaktion auf die aktuelle Situation. Basierend auf diesen kleineren Brötchen entsteht eventuell die Chance, in eine kontinuierliche Kaderplanung zu investieren und sich Schritt für Schritt wieder nach vorne zu arbeiten.
Die Religion, eine mittelalterliche Form der Unvernunft, wird, wenn man sie mit modernen Waffen kombiniert, zu einer echten Gefahr für unsere Freiheiten. (S. Rushdie)
@Resser:
Aber jetzt erlauben es die Umstände:
- Europa war eh nicht explizit Saisonziel
- Corona macht den Markt eh kaputt, also kein Trainer zu kriegen
- Wir haben eh keine Kohle für zwei Gehälter
- Die meisten anderen können auch nicht investieren
- Es kommen junge Leute nach, die man ausnahmsweise mal ohne Druck weiter heraunführen kann (Becker, Thiaw)
Wenn nicht jetzt mal probieren, den teufelskreis zu durchbrechen, wann dann?
wir brauchen unbedingt einen Österreicher als Trainer, schließlich kam unser letzter Meistertrainer Edi Früwirth aus der Alpenrepublik ?
Wer königsblau im Herzen trägt, sieht niemals schwarz!
