Dominante Spielweise gegen einen extrem tief stehenden Gegner. Eigentlich alles richtig gemacht, allein die (erwartungsgemäß wenigen) Chancen nicht genutzt. Klassiker eigentlich.
Kiel hat es aber auch zeitweise sehr gut gemacht, sich sauber aus unserem Pressing kombiniert. Pressing mit Terodde ist allerdings nicht so effektiv wie mit Bülter oder Pieringer, das ist leider so. Dennoch hat ST das gemacht, wofür er da ist. Aber das bleibt ein zweischneidiges Schwert.
Ich kann der Mannschaft keinen großen Vorwurf machen. Man kann es auch positiv sehen: Von den Konkurrenten konnte sich auch keiner wirklich absetzen. Nun ja, in Aue sollte gewonnen werden. Sonst hat sich das Thema Richtung Aufstieg frühzeitig erledigt.
Ich finde, gestern waren wir mal wieder sehr naiv. Wir lassen uns mit ganz einfachen Mitteln von Kiel den Schneid abkaufen. Die machen einfach die Mitte dicht und stellen auf links Ouwejan zu und uns fällt nicht mehr viel ein. Auf diese Weise locken sie unsere Verteidiger nach vorne und nutzen dann die sich zwangsläufig ergebenden Konter. Was hätten wir besser machen können?
1. Bessere Konterabsicherung. Vor dem Gegentor kam Kiel schon öfter in aussichtsreiche Kontersituationen, die wir teilweise knapp noch entschärfen konnten. Die Ausflüge von Itakura und Sané hätten unterbleiben müssen.
2. Variabler angreifen. Einen defensiv so sicheren Gegner muss man stressen. Viel mehr den Ball laufen lassen als wir es getan haben. Den Gegner müde spielen, viele Seitenwechsel und Spielverlagerungen. Irgendwann lässt in der Deckung die Konzentration nach und dann haben wir einen Terodde, der nicht viele Chancen braucht. Bei uns ging leider zu viel durch die Mitte. Mal über rechts Läufe bis an die Grundlinie gab es kaum, oder mal auf links Überzahl schaffen um Ouwejan frei zu spielen.
Nun weiß ich natürlich auch, dass das viel verlangt ist. Hätten wir eine Mannschaft, die einen gut organisierten Gegner einfach so kaputt spielt, wären wir vermutlich nicht in der zweiten Liga.
Immerhin bietet das Spiel viel zu lernen. Ähnlich defensive Gegner die gut organisiert sind werden wir bis Mai noch des öfteren haben, angefangen mit kommendem Samstag. Fragt mal nach bei St. Pauli...
Puh, DerSteiger, all das, was du aufzählst, haben wir ja gemacht. Ständig verlagert. Die Außen gedoppelt usw. Kiel stand einfach mit 9 Mann ums Tor. Da hat es jede Mannschaft schwer. Da brauchst du ein, zwei lichte Momente. Wie Bülter gegen den HSV oder Palsson gestern. Grammozis' Rezept, mit Chipbällen hinter die Kette(n) zu kommen, haben die Kieler erstickt, indem die hinterste Kette am Elfer stand. Und Terodde braucht Zuspiele, er kann nicht viel selbst kreieren. das haben wir schon zu Huntelaars Zeiten moniert. Bülter und Pieringer sind dribbelstärker.
Nun ja, verwachst.
Kiel hat heute auch Regensburg rasiert.
Lieber Staub aufwirbeln als Staub ansetzen!