Weiter Pause: FC Schalke spielt auch am 27. Spieltag nicht

Weiter Pause: FC Schalke spielt auch am 27. Spieltag nicht

16. MĂ€rz 2020 0 Von Redaktion

Es war zu erwarten: Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hat am Montag in Absprache aller 36 Klubs entschieden, auch den kommenden 27. Spieltag abzusagen und zu verlegen. Vorerst bis zum 2. April pausieren die beiden Bundesligen, Ende MĂ€rz werde erneut beraten.

(Foto: Imago)

Es mĂŒsse das Bewusstsein eintreten, dass hinter den Profifußballern auch zehntausende ArbeitsplĂ€tze unmittelbar hinter den Profiklubs stĂŒnden, deren Arbeit direkt vom Spielbetrieb abhĂ€ngen, so erklĂ€rte Christian Seifert auf der DFL-Pressekonferenz am Montagnachmittag.

Allerdings dĂŒrften nicht Maßnahmen einzelner Klubs andere unter Druck setzen. Es gehe nicht darum, dass einzelne Klub nun gut dastĂŒnden, sondern dass eine Lösung gefunden werde, die fĂŒr alle sinnvoll sei.

Seifert verwies darauf, dass die Liga 2018 erstmals eine Spielausfallversicherung abgeschlossen habe. Eine Pandemie sei damit allerdings nicht abgesichert und eine solche Versicherung sei auch vor einiger Zeit noch undenkbar gewesen.

Die grĂ¶ĂŸten Einnahmen eines Klubs wĂŒrden im Bereich Sponsoring, Medien (TV etc.) und dann Zuschauer erzielt. Die Liga könne also eine Zeitlang ohne Spiele aushalten, aber nicht allzulang. „Es steht mehr auf dem Spiel als nur ein paar Fußballspiele.“

TV-Gelder oder Sponsoreneinnahmen flössen ja nur, wenn Spiele auch stattfĂ€nden. Spiele ohne Zuschauer werden daher auf Sicht die einzige Möglichkeit zum „Überleben“ sein. Es werde keine 18 Profiklubs mehr geben, wenn die Liga jetzt einfach ohne Einnahmen abgebrochen wĂŒrden, so Seifert. Auch deshalb arbeite man mit Hochdruck daran, Lösungen fĂŒr den „Tag X“ zu finden. „Und dieser Tag X ist hoffentlich nur so weit weg, dass alle 36 Profiklubs ihn erreichen. Ich verstehe, dass man die Liga auf die Millardeneinnahmen reduziert. Aber es geht auch um zehntausende ArbeitsplĂ€tze, um die wir gerade kĂ€mpfen. Aber die Spieler auf dem Feld ermöglichen das ĂŒberhaupt erst.“

Es sei derzeit auch viel zu schwer, ĂŒber klare Daten oder Entwicklungen zu sprechen. FĂŒr die DFL gehe es darum, die Saison „irgendwie regulĂ€r zu Ende kommen zu lassen“. Man könnte nicht jahrelang ĂŒber „sportliche IntegritĂ€t sprechen, nur um sie jetzt aufzugeben“. Inwieweit die Saison fortgesetzt und beendet werden könne, hĂ€nge auch an der fĂŒr Dienstag erwartete Entscheidung der UEFA in Sachen Europameisterschaft. Möglicherweise ergebe sich dann etwas mehr Spielraum fĂŒr die 1. und 2. Bundesliga.

FĂŒr die Liga gilt aber das klare Ziel, die Saison in irgendeiner Form zum Abschluss zu bringen. Notfalls eben mit Geisterspielen. Dass auch diese Geisterspiele unter dem Vorbehalt stehen, dass keine Teams wegen QuarantĂ€ne ausfallen, gehört zu den Problemen, die schlichtweg noch nicht gelöst sind. Zudem gelten ja noch lĂ€nderspezifische Regeln, die Bundesligaspiele gleich welcher Form bis mindestens Mitt April untersagen – auch dazu gab es noch keine klaren Aussagen.

UnabhĂ€ngig von der aktuellen Lage hat die DFL die TV-Rechtevergabe wie geplant verschickt. Schließlich gehe es hier ja um spĂ€tere Termine und nicht die aktuelle Saison. „Wir mĂŒssen auch jetzt ĂŒber den Tag hinausdenken, wenn die Situation wieder eine andere ist.“

GrundsĂ€tzlich, so Seifert, befĂ€nden sich alle in einer Ausnahmesituation, in der sich die Lage jederzeit Ă€ndern könne. „Die Wahrscheinlichkeit, dass wir im Sommer eine perfekte EM spielen, hat keine Zahl mehr vor dem Komma. Ob man sie in den Winter verlegt oder ins nĂ€chste Jahr?“ Das könne derzeit niemand sagen.

Seifert verteidigte auch das vermeintlich spĂ€te Handeln der DFL in Sachen Spieltagsabsagen. Die Kritik sei von außen durchaus verstĂ€ndlich. „Da bricht mir kein Zacken aus der Krone.“ Man habe aber zu jedem Zeitpunkt in Einklang und Übereinstimmung mit behördlichen Auflagen und Aussagen der GesundheitsĂ€mter gehandelt, so Seifert.

Ende MĂ€rz soll die Liga wieder zusammensitzen und ĂŒber das weitere Vorgehen beraten. Seifert betonte erneut: Alle Klubs hĂ€tten klar formuliert, die Saison auch zu Ende zu spielen. Es sei auch zu frĂŒh, die Saison komplett abzubrechen. PrioritĂ€t A, B und C sei es natĂŒrlich, den Virus einzudĂ€mmen. Daran arbeiteten Politik und Fachleute.