Weston McKennie: Bitte KEIN Leihgeschäft!

Weston McKennie: Bitte KEIN Leihgeschäft!

27. August 2020 0 Von Susanne Hein-Reipen

Fast täglich grüßt das Murmeltier: Ginge es nach den Medien, wäre Weston McKennie längst in Liverpool. Oder bei Hertha. Ach nee, schon fix in Monaco. Oder doch Southampton?

Das neueste Gerücht: Juventus Turin soll an dem 21jährigen US-Nationalspieler interessiert sein – allerdings zunächst auf Leihbasis, wobei die angebliche Leihsumme je nach Quelle zwischen 3 und 6 Millionen Euro schwankt. Ebenso besteht Uneinigkeit darüber, ob es danach eine Kaufoption oder eine Kaufpflicht geben soll; dabei steht eine Summe von 18 Millionen Euro plus etwaiger Bonuszahlungen im Raum.

Hände weg von einer Kaufoption!

An dieser Stelle möchte man als Schalke-Fan Sportvorstand Jochen Schneiderdringend zurufen, von dieser Konstruktion um Himmels willen die Finger zu lassen. Es ist schon schade genug, dass ein vielseitiger und trotz seines jungen Alters bereits international erfahrener Allrounder, der noch vier Jahre Vertrag auf Schalke hat, abgegeben werden soll – aber die Schalker Kassen sind bekanntlich gähnend leer und McKennie soll mehrfach Wechselwünsche geäußert haben.

Höchst problematisch ist aber: Bei einer Leihe würde Schalke einen Stammspieler verlieren, ohne dafür sofort Einnahmen und damit Mittel für eigene Transfers zu bekommen. Schlimmer noch: Wenn es nur eine Kaufoption bzw. eine Kaufpflicht erst bei einer bestimmten Zahl von Einsätzen gibt, besteht angesichts des durchaus gut besetzten Mittelfeldes des italienischen Meisters die Gefahr, dass McKennie nach einem Jahr mit einem deutlichen Wertverlust wieder auf dem Berger Feld steht. Mit einem ähnlichen Geschäft ging Schalke bereits bei Ex-Kapitän Benedikt Höwedes gründlich baden, der verletzungsbedingt die Zahl der geforderten Einsätze nicht erreichte und nach einer Saison fast ohne Spielpraxis und Marktwert wieder auf Schalke aufschlug.

Auf Schalke käme McKennie mit großer Wahrscheinlichkeit regelmäßig zum Einsatz und könnte sich so für Clubs aus der PremierLeague empfehlen.

Schalke benötigt sofort Liquidität, nicht eventuell in einem Jahr

Eine ungewisse Einnahme in der Zukunft – und eine solche wäre es, wenn nicht wirklich bereits eine feste Kaufverpflichtung besteht –  nutzt Schalke fast nichts: Einem Verein, der schon eine Landesbürgschaft für Betriebsmittelkredite benötigt, gewährt keine Bank eine Zwischenfinanzierung ohne Sicherheiten. Zudem besteht die Hoffnung, dass sich der derzeit wegen der Coronakrise schwer angeschlagene Transfermarkt wieder erholt und im nächsten Jahr deutlich höhere Einnahmen zu erzielen sind.