Mainzer Aufsichtsrat Detlev Höhne kritisiert „Geld-Klubs“

Mainzer Aufsichtsrat Detlev Höhne kritisiert „Geld-Klubs“

17. Juli 2020 Aus Von Redaktion

Vermutlich spricht der Mainzer Aufsichtsrats-Chef Detlef Höhne vielen Fans aus der Seele – auch wenn in seinen Aussagen auch etwas Kritisches über Schalke zu hören ist. Ein „Financial Fairplay“ existiere schon heute nicht mehr, so Höhne.

Detlef Höhne, Aufsichtsrat beim 1. FSV Mainz 05. Foto: Imago

Im Interview mit der „Bild“ beklagt der Mainzer Aufsichtsratschef Detlef Höhne (68) das Benehmen der finanzstarken Klubs in der Bundesliga. Im Vergleich zu den letzten eingetragenen Vereinen der Liga (Freiburg, Mainz und eben Schalke) könnten viele Klubs mehr Geld ausgeben als sie eigentlich dürften. „Wolfsburg und Leverkusen – da wird ein Minus am Ende einfach vom Konzern ausgeglichen“, so Höhne. Oder das Beispiel Leipzig, wo der Geldgeber Red Bull einfach mal auf eine millionenschwere Rückzahlung verzichtet. „Das nationale Financial Fairplay existiert doch schon jetzt nicht mehr!“

Auch über Schalkes schwierige Situation gab Höhne Auskunft. „Man wollte mit den großen Hunden pinkeln, dafür hat man Schulden gemacht. Das ist ja nun gründlich schief gegangen.“ Das klingt etwas schmerzhaft, aber in etwa so hatte es der FC Schalke jüngst ja selbst gesagt. Man habe zu viel Geld ausgegeben in der Hoffnung, international und national eine bessere Rolle zu spielen. Jetzt müsse (und wolle man) der Not folgend einen anderen, etwas bescheideneren Weg gehen.

Das Beispiel in Mainz oder Freiburg zeigt, dass Bundesliga auch ohne finanzielles Harakiri möglich ist. Dann aber ohne „Fantasie-Gehälter“ und mit „guten Leuten mit Gefühl für unseren Verein“. Was eine Aussage ist, die auf Schalke wohl auch so gesehen werden dürfte. „Wir fahren nicht nach Kiew, Moskau oder Dubai auf der Suche nach einem Sack voll Geld. Wer seine Seele verkauft, der kommt in die Hölle!“

Klare Worte von Höhne. Der widersprach auch den jüngsten Aussagen der Herren Hopp oder Rummenigge. „Der Fußball gehört den Fans und nicht einer Handvoll Superreichen, die sich in die Klubs einkaufen.“