Weitere Nullnummer in Mainz: Schalke-Fans bleiben geduldig

Weitere Nullnummer in Mainz: Schalke-Fans bleiben geduldig

17. Februar 2020 2 Von Susanne Hein-Reipen

Watt wechselt der Wagner da?!

Der Block startet mit „Schalke und der FCN!“, „Auf geht’s Schalke, kämpfen und siegen“ und den „Asozialen Schalkern“ in den zweiten Durchgang, die Mannschaft ist personell unverändert. Der erste Torschuss geht auf das Konto von Weston McKennie, doch sein Distanzschuss verfehlt die lange Ecke.

Ein Foul an dem laufstarken US-Boy sorgt für die nächste Schalker Möglichkeit, doch Gregoritsch setzt den Freistoß genau in Zentners Arme. Die blaue Kurve supportet unverdrossen mit „Geh‘n mit Dir auf jede Reise“ weiter; auch auf der Heimtribüne herrscht gute Stimmung, auch wenn die Gesänge im Gästeblock wegen der unablässig dröhnenden Trommeln der UGE nicht zu verstehen sind. Kurz darauf muss Nübel einen Hackentrick des agilen Quaison entschärfen.

Als ersten Wechsel bringt Wagner in der 63. Minute Kabak für Todibo, für die Fans nur erklärbar durch die angeschlagene Nase und die gelbe Vorbelastung, denn Todibo gehörte leistungsmäßig klar zu den Lichtblicken. Zu den Klängen von „Schalke 04 für jetzt und alle Zeit“ gibt es zwei Mainzer Ecken zu sehen, die jedoch außer leichtem Herzkasper in der Gästekurve nichts einbringen. Die Heimkurve wittert Morgenluft und schickt ein lautes „F! S! V!!!“ herüber.

Geht hier noch etwas?

Auch der nächste Wechsel – Kutucu für Raman (75.) – trifft nicht ganz den Geschmack der Fans, die Gregoritsch an diesem Abend deutlich schwächer gesehen haben als Raman. Wenig später ist noch einmal Luft anhalten gefragt: Der bis dahin nach seiner Verletzungspause wieder stark aufspielende Kenny lässt Quaison entwischen, dessen Abschluss Nübel im Fallen gerade noch an die Latte lenken kann.  

Der dritte Wechsel ist Miranda für Harit, für die Fans ein wenig willkommenes Zeichen, dass Wagner mit dem Punkt zufrieden ist. Kutucu sieht noch Gelb; beide Teams haben letzte kleine Einschussmöglichkeiten, ohne den gegnerischen Kasten ernsthaft in Gefahr bringen zu können – bis McKennie in der Nachspielzeit aus kurzer Distanz freistehend zum Kopfball kommt. Die ersten Schalker reißen bereits die Arme nach oben, aber das Leder zischt haarscharf am rechten Pfosten vorbei. Sch…ade, das wäre es gewesen, auch wenn selbst eingefleischte Königsblaue zugeben müssen, dass das 0:0 ein „leistungs“gerechtes Ergebnis ist.

Die Remis-Könige der Liga

Für Mainz ist es der erste Punkt nach vier verlorenen Heimspielen in Folge und das erste Unentschieden der Saison, dementsprechend lassen sie sich die Fastnachtsstimmung nicht vermiesen. Für Königsblau hingegen ist es schon die neunte Punkteteilung, ein „Spitzen“wert der Liga, ein „Titel“, auf den die Fans nicht nur gegen tabellarisch deutlich tiefer stehende Mannschaften wie zuletzt Hertha, Paderborn und jetzt Mainz liebend gerne verzichten würden. Schalke ist nun erstmals unter Wagner seit 04 Ligaspielen ohne Sieg.

Doch wer nun meint, dass die seit dem begeisternden Rückrundauftakt gegen Mönchengladbach eher enttäuschende Performance die Fans wie im Vorjahr an gleicher Stelle auf die Barrikaden brächte, irrt: Als die Mannschaft vor die Kurve tritt, um sich für die Unterstützung zu bedanken, schallen Applaus und „Schalke, Schalke!“-Rufe zurück. Die Jungs auf beiden Seiten des Zaunes eint die Ratlosigkeit, wo die Leichtigkeit der Hinrunde geblieben ist. Hat das desaströse 0:5 bei den Bayern einen Knacks gegeben? Oder sind die zahlreichen Verletztenausfälle nicht zu kompensieren?

Die Hoffnungen ruhen jetzt darauf, dass zumindest Suat Serdar in dieser Woche wieder ins Training einsteigt und mit ihm gegen RB Leipzig wie in der Hinrunde, gepunktet und Selbstvertrauen getankt werden kann. Damit das gelingt, müssen alle Beteiligten Alles geben…

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