Schalke macht das Spiel, Hoffenheim die Tore – und die Fans sind schon im Derbyfieber

Schalke macht das Spiel, Hoffenheim die Tore – und die Fans sind schon im Derbyfieber

21. Oktober 2019 0 Von Susanne Hein-Reipen

Spielverlauf glatt auf den Kopf gestellt

Schalke startet personell unverändert in den zweiten Durchgang, bei Hoffenheim ersetzt Bebou den gelbbelasteten Geiger. Die Gästekurve stimmt „Schalke und der FCN“ an und geht dann in eine äußerst lautstarke und ausdauernde Schleife von „Geh‘n mit Dir auf jede Reise…  super FC Schalke!“.

Auf dem Rasen scheint sich das Geschehen der ersten Halbzeit zu wiederholen: Schalke ist, angetrieben von den schnellen Harit und Matondo, fast ununterbrochen im Vorwärtsgang, trifft jedoch die Hütte nicht, Hoffenheim hoppelt hinterher. Ein erster kleiner Bruch kommt, als Wagner in der 57. Minute Mark Uth für Matondo einwechselt, denn der Ex-Hoffenheimer ist ein komplett anderer Stürmertyp als der kleine Waliser und kann den Druck auf dem linken Flügel nicht aufrechterhalten. Hoffenheim-Coach Schreuder wechselt indes defensiv und scheint sich darauf zu verlegen, wenigstens einen Punkt zu retten…

…bis zur 72. Minute, als Hoffenheim mit der ersten echten Möglichkeit 1:0 in Führung geht und damit den Spielverlauf komplett auf den Kopf stellt. Der sehr agile Bebou nutzt einen Konter, scheitert jedoch an einer Glanzparade von Nübel, doch Kramaric kann den Abpraller ins Tor bugsieren. Die Schalke-Kurve würde am liebsten im Strahl brechen ob dieser Entwicklung, der Stadionsprecher stellt fest „so ist Fußball!“

Das Verhängnis nimmt seinen Lauf

Die Kurve berappelt sich trotz des Frustes schnell wieder und fordert lautstark „Auf geht‘s Schalke schieß ein Tor“, doch trotz Ahmed Kutucu (für Caligiuri) als frischer Offensivkraft ist die Luft aus dem zuvor so guten Schalker Spiel raus. Harit und Sané leisten sich Frustaktionen und sehen Gelb wegen Ballwegschlagens und einem Rempler gegen Bebou – und zu allem Überfluss vernascht der Hoffenheimer Joker noch Benjamin Stambouli und erzielt in der 85. Minute auch noch das 2:0. Sch…ade.

Der Stadionsprecher sucht offenbar nach seinen Kleenex-Tüchern, die Schalkefans schalten in den Trotzmodus und intonieren demonstrativ und mit hochgereckten Schals den „Königsblauen S 04“. Kabak bekommt noch einen Kurzeinsatz für Kenny.

Und ist der Feind gestor-hor-ben…

Es bleibt beim 2:0, die Schalker Spieler sacken frustriert auf dem Rasen zusammen, auch bei den Fans ist die Enttäuschung groß – aber nicht lange, denn das nächste Spiel ist DAS Spiel, das Heimderby. Und so erwartet die Spieler beim Gang vor die Kurve Applaus für die Leistung der ersten 70 Minuten – und ein äußerst lautstarker Chor von „Und ist der Feind gestorben…“ und „Scheixxe BVB!“ Am nächsten Samstag werden wieder alle wie ein Mann hinter der Mannschaft stehen…!

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