Schalke – Bayern „nur“ 0:1: Pointierte Banner, gute Leistung von Schubert und Raus mit viel Applaus

Schalke – Bayern „nur“ 0:1: Pointierte Banner, gute Leistung von Schubert und Raus mit viel Applaus

4. März 2020 1 Von Susanne Hein-Reipen

Schalke engagiert, aber offensiv nicht durchschlagskräftig genug

Das Spiel geht da weiter, wo es aufgehört hat: Schalke ist sehr engagiert, schafft den entscheidenden Vorstoß aber nicht, Bayern verwaltet die Führung souverän und taucht gelegentlich gefährlich vor Schubert auf. Die Nordkurve hat neben „Steht auf“ auch „Geh‘n mit Dir auf jede Reise“, die „Asozialen Schalker“ im Repertoire, von der Gästekurve ist wenig zu hören.

Nach 11 (am Ende werden es 14 sein) Ecken für Bayern gibt es tatsächlich auch eine für Schalke, aber die Bayern-Abwehr ist auf dem Posten. Kurz darauf wechselt David Wagner Benito Raman für Boujellab ein – und keine Minute später nimmt der schnelle Belgier gemeinsam mit Matondo Fahrt Richtung Manuel Neuer auf, doch Thiago bekommt noch das Bein dazwischen. Schade, das wäre ein Einstand nach Maß gewesen.

Nastasic räumt herzhaft Tolisso ab und kassiert dafür Gelb, sein Kumpel Burgi will ihm beispringen und erleidet prompt das gleiche Schicksal wegen Meckerns. Die Nordkurve findet ebenfalls, dass die Bayern etwas zu theatralisch jammern und sendet ein kräftiges „Scheixx FC Bayern“, dann folgt „Eine Stadt erstrahlt in Blau“.

Das Reklamierärmchen

Das Spiel wogt jetzt hin und her, doch weder Gnabry noch Goretzka noch Raman treffen ins Schwarze. Bei einem missglückten Rückpass von Kimmich rast Manuel Neuer, dessen „Reklamierärmchen“ zum Spott der Schalkefans in fast jeder Strafraumszene nach oben geht, halsbrecherisch aus seinem Tor und drischt den Ball ins Nirvana.

David Wagner wirft nun alles nach vorne und bringt Ahmed Kutucu für Rabbi Matondo und wenig später Michael Gregoritsch für Timo Becker, der ein unauffällige, aber sehr solide Partie geliefert hat. McKennie und Raman sehen wegen „Streicheleinheiten“ noch Gelb, was erneute „Bayern und der DFB“-Rufe zur Folge hat.

In der dreiminütigen Nachspielzeit gibt es noch einen letzten Freistoß für Schalke, auch Markus Schubert ist mit vorne, doch Todibo, der ebenso wie Schubert eine starke Partie abgeliefert hat, setzt den Ball hinter das Tor. Aus.

Auf dieser Leistung kann man aufbauen

Der FC Bayern steht damit im Pokal-Halbfinale, aber die Schalker können nach dieser Leistung mit hocherhobenem Haupt vom Platz gehen und kassieren entsprechend anerkennenden Applaus nicht nur der Nordkurve. Alle sind sich einig: Auf diesem Kampf, diesem Einsatz kann man aufbauen, das macht Hoffnung für die Bundesliga, wo Schalke trotz des Hängers in den letzten Partien noch auf dem sechsten Platz steht. Auch, dass Schubert seine Aufgabe trotz fehlender Spielpraxis hervorragend gemeistert hat, macht Mut.

David Wagner attestiert seiner Mannschaft ebenfalls, er sei „traurig über das Ergebnis, aber absolut einverstanden mit der Leistung“. Ins selbe Horn blasen Guido Burgstaller („Dieser Auftritt gibt uns sicherlich Selbstvertrauen für die anstehenden Aufgaben“) und Alessandro Schöpf („Trotzdem können wir auf diesen Auftritt aufbauen.“)

Der Beweis folgt hoffentlich am Samstag gegen die TSG Hoffenheim…

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Ehrenrunde und Applaus nach dem Schlusspfiff (Foto: Hein-Reipen)

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