Schalke 04: Neuer, alter Glanz für die Glückauf-Kampfbahn

Schalke 04: Neuer, alter Glanz für die Glückauf-Kampfbahn

26. Februar 2020 0 Von Susanne Hein-Reipen

Geburtsstätte des Schalker Kreisels, Heimat unsterblicher Legenden wie Ernst Kuzorra, Schauplatz historischer Duelle: Kaum ein Stadion in Deutschland kann auf eine so große Vergangenheit zurückblicken wie die „Kampfbahn Glückauf“ in Gelsenkirchen. Nunmehr wurde feierlich die originalgetreue Rekonstruktion des im zweiten Weltkrieg zerstörten historischen Eingangsportals eingeweiht.

Gänsehaut für Schalker und Geschichtsliebhaber: „Kampfbahn Glückauf, F. C. Gelsenkirchen-Schalke 04 e. V.“, dazwischen Schlägel und Eisen, prangen über den sechs Säulen, die nicht nur vor dem zweiten Weltkrieg das Tor zum Fußballhimmel bedeuteten. Bis zu 70.000 (!) Zuschauer bewunderten dort die Helden in Königsblau.

Ernst, wat sachze dafür?

Eingeweiht wurde die Kampfbahn auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Consolidation bereits am 2. September 1928; danach diente sie rund 45 Jahre als Heimspielstätte der Knappen. Die Stehplatzränge sind längst abgetragen, die Haupttribüne hingegen steht unter Denkmalschutz und erstrahlt seit einigen Monaten nachts in Königsblau. Als weiterer Schritt zur Wiederbelebung und Aufwertung des Stadtteils Schalke wurde jetzt von den beiden „Stiftungen Schalker Markt“ und „Brost-Stiftung“ der Nachbau des traditionsreichen Portals finanziert.

„Ernst, was sachze dafür?“ prangt auf einem großen Banner – aber alle Anwesenden sind sich sicher, dass Kuzorra wohlwollend mit einer Zigarre auf diese Würdigung der Stätte seiner großen Triumphe herabschaut. Olivier Kruschinski, Vorstandsvorsitzender der „Stiftung Schalker Markt“, Oberbürgermeister Frank Baranowski und Bodo Menze übergaben das Portal unter dem begeisterten Applaus der Schalker an die Bürger des Stadtteils und alle Schalker weltweit. Angestoßen wurde, wie es sich für einen Kumpel- und Malocherclub gehört, mit Bier und Bratwurst statt Schampus.

Spoiler: Er ist begeistert (Foto: Uwe Bassenhoff/Sportfotografie UBfoto)

Brücke zwischen Tradition und Zukunft

Kruschinski erklärt: Wir möchten den Menschen, die in Schalke-Nord leben, eine neue Lebensqualität mit identitätsstiftenden Orten des königsblauen Ursprungs geben. Die neue Schalker Landmarke soll ein weiteres Signal für den Aufbruch und die einsetzenden Stadtentwicklungsprozesse in Schalke-Nord sein, wohlwissend, dass die Transformation des gesamten Stadtteils keine Kurzstrecke, sondern ein „Iron-Man“-Triathlon wird.

Rund 5 Monate wurde am Ernst-Kuzorra-Platz gebaut, bald können die Gäste von Bosch, der traditionsreichen alten Vereinskneipe, aus einem Biergarten heraus von der guten alten Zeit und neuen Erfolgen träumen. Die Patenschaft für die Pflege des Tores hat der Supporters Club übernommen, der sich bereits für die Schalker Meile stark gemacht hat.

Königsblauer Glanz (Foto: Uwe Bassenhoff/Sportfotografie UBfoto)

Danke an Uwe Bassenhoff/Sportfotografie UBfoto für die tollen Bilder!