„Schalke 04 in den 70er-Jahren“: Bilder aus einer anderen Zeit – mit Verlosung!

„Schalke 04 in den 70er-Jahren“: Bilder aus einer anderen Zeit – mit Verlosung!

21. November 2022 Aus Von Susanne Hein-Reipen

Aktuelle Bilder und Bücher über den ruhm- und skandalreichen FC Schalke 04 gibt es viele, ein sehr lesens- und anschauenswertes Exemplar zur königsblauen Geschichte ist jetzt im Sutton Verlag erschienen: Für „Schalke 04 in den 70er-Jahren“ ist Friedrich Wessel tief in sein S 04-Archiv eingetaucht, um ein denkwürdiges Jahrzehnt für den geilsten Club der Welt wieder lebendig werden zu lassen…

Stan Libuda, Klaus Fischer, Rüdiger Abramczik, Norbert Nigbur, die Kremers-Zwillinge – Namen, die auch ein halbes Jahrhundert später nicht nur Fußballfans im Ruhrgebiet noch ein seliges Seufzen entlocken. Friedhelm Wessel, langjähriger Journalist und Fotograf der „Ruhrnachrichten“, lässt die aufregende Dekade mit der wohl spielerisch besten Schalker Mannschaft aller Zeiten und dem Bundesligaskandal durch 180 faszinierende Schwarz-Weiß-Aufnahmen noch einmal auferstehen.

Das Vorwort stammt von dem Mann, der in den 70er Jahren wie kaum ein anderer für Schalke stand: „Mister Fallrückzieher“ Klaus Fischer. Ob Glückauf-Kampfbahn oder Parkstadion, Schalke und Klaus zogen die Menschen in den Bann.  

Der Glückauf-Kampfbahn ist dann auch das erste Kapitel gewidmet – und wer denkt, bereits alles gesehen zu haben, staunt über quieklebendige Glücksschweine auf dem Rasen, einen Besuch der deutschen Weinkönigin beim Training und zahlreiche Spielszenen vor mehr als voller Hütte.

Ein lebendes Glücksschwein als Maskottchen – Helmut Kremers gefällt’s (Copyright: Friedhelm Wessel)

Bei den Mannschaftsfotos fallen nicht nur die teilweise verwegenen Frisuren ins Auge, anders als heute, wo das „Funktionsteam“ fast so groß ist wie das kickende Personal, findet der Betrachter bestenfalls Chef- und Cotrainer auf den Aufnahmen. Neben den bereits genannten Größen gibt es hier ein Wiedersehen mit zahlreichen viel zu früh verstorbenen Schalker Helden wie Rolf Rüßmann, Jürgen Sobieray, Herbert Lütkebohmert und Bernd Thiele.

1974 erfolgte der Umzug ins Parkstadion, „Flankengott“ und „Spargeltarzan“ inklusive. Die Spielszenen führen nicht nur zahlreiche Duelle gegen Mit-Bundesligisten wie den MSV Duisburg, den VfL Bochum, Eintracht Braunschweig und Bayern München vor Augen, auch Slavia Prag und die polnische Nationalmannschaft gaben ihre Visitenkarten ab. Auf den Aufnahmen sind neben Schalker Stars der damaligen Zeit auch unvergessene Bundesligagrößen wie Franz Beckenbauer, Gerd Müller, Manni Burgsmüller, Jupp Tenhagen und Enatz Dietz in der Blüte ihrer Jahre zu sehen. Anekdoten, wie Norbert Nigbur einmal in Bochum in der Kabine eingeschlossen wurde und Rudi Schonhoff sich gegen eine Profikarriere auf Schalke entschied, runden dieses Kapitel ab.

Auf den Trainingsfotos gibt es ein Wiedersehen mit legendären Coaches wie Max Merkel und Ivica Horvat. Im Kapitel „Auf der Bank“ wird deutlich, wie sehr sich die Gegebenheiten mittlerweile geändert haben. Eine nackte Holzbank direkt am Gitter zu den Zuschauern oder gar Fans, die sich während des Spiels Autogramme bei den Ersatzspielern abholen, sind für die heutigen Spieler kaum noch vorstellbar. Auch ein eleganter Echtpelzmantel, wie ihn Stan Libuda an einem kalten Spiel auf der Ersatzbank des Parkstadions zeigte, ist schlicht undenkbar.   

Der nächste Abschnitt „Mit Blumen“ zeigt Bilder von Ehrungen und Abschieden. Besonders aktiv war diesbezüglich Günter „Oskar“ Siebert, der unter anderem Ernst Kuzorra, Ötte Tibulski und Ernst Kalwitzki kunstvolle Sträuße überreicht. Im Kapitel “Am Rande“ sind dann auch Privataufnahmen der Spieler zu finden. Hannes Bongartz mit Pudel und VW Käfer oder beim Spielen mit einem Minikicker, Berni Klodts 50. Geburtstag oder ein illustrer Stammtisch im Bosch hätten wohl im Instagram der 70er Jahre für viele Likes gesorgt…

Sobieray und Fischer geben Autogramme (Copyright: Friedhelm Wessel)

Mittendrin statt nur dabei ist oft auch Charly Neumann. Bernd Thiele im elterlichen Gelsenkirchener Barock, Schlagersängerin Lena Valaitis auf dem Rasen des Parkstadions, der Besuch eines echten Leoparden, Francisco Marinho, Prinzenpaare und Stutenkerle – es gibt viel zu sehen! In diesem kurzweiligen Kapitel kommen auch mehrere langjährige Fans und Wegbegleiter der Königsblauen mit persönlichen Anekdoten zu Wort.

Ein weiterer Abschnitt ist der Schalker Jugend gewidmet. Bereits damals brachte die später als „Knappenschmiede“ bekanntgewordene Schalker Jugendarbeit zahlreiche spätere Bundesligaspieler hervor. 1975 (Niederlage gegen die Junioren des VfB Stuttgart) und 1976 (Titelgewinn über RW Essen) stand die A-Jugend jeweils im Finale um die deutsche Meisterschaft. Unter Uli Maslo gelang den Jungs um Uli Bittcher, Matthias Schipper und Thomas Kruse im mit 26.000 Zuschauern proppevollen Stadion am Schloss Strünkede in Herne ein furioses 5:1 gegen die ungeliebten kleinen Nachbarn von der Hafenstraße.

Das letzte Kapitel trägt die Überschrift „Derbytage endeten einst mit Hafermotorrennen“ – gemeinsames Trabrennen auf der Bahn am Nienhausener Busch. Eine Neuauflage dieses Events mit Simon Terodde und Rodrigo Zalazar im Sulky gegen Marco Reus und Mats Hummels dürfte ebenfalls für Zulauf sorgen.

Das kurzweilige und liebevoll zusammenstellte Buch ist ein Muss für historisch interessierte Schalker – und ein perfektes Weihnachtsgeschenk für alle Königsblauen. Das gute Stück ist ab sofort unter der ISBN: 9783963033278 direkt an der Quelle im Verlagshaus und im Buchhandel zu erwerben.

Und: Wir verlosen drei Exemplare des rund 128 Seiten starken Hardcovers – wer sich durch „Schalke 04 in den 70er-Jahren“ schmökern und blättern möchte, schickt bitte bis zum 30.11.2022 eine Mail an redaktion@100prozentmeinverein.de, das Los entscheidet!