Sieben Fakten zur Geisterspiel-Bundesliga

Sieben Fakten zur Geisterspiel-Bundesliga

17. Mai 2020 Aus Von Carsten Schulte

Der erste Spieltag der Geisterspiel-Ära hat begonnen. Die ersten Siege wurden gefeiert, Niederlagen betrauert. Und staunend sitzen Fußballfans vor dem Nichts aus Testspielatmosphäre und Pseudo-Normalität. Hier sind die sieben zentralen Erkenntnisse zum Fußball im Mai 2020. Ein anderer Kommentar.

Geisterspiel in Augsburg. Foto: Imago

Erstens: Das ist kein Fußball

Geisterspiele haben mit Fußball nichts zu tun. Ohne Fans fehlt dem Spiel die Seele. Wem das Spaß macht und wer sich darüber freut, der will auch Helene Fischer beim Pokalfinale.

Zweitens: TV-Einschaltquoten-Jubel ist Blödsinn

Es gibt da draußen „Bild“-gebildete Menschen, die eine Einschaltquote als Maßstab für Begeisterung nehmen. Das ist purer Blödsinn, weil Neugierde nichts zu tun hat mit Begeisterung. Natürlich schauen die Fans zu, wenn ihre Klubs spielen. Das sagt nichts darüber aus, ob sie das auch schön finden oder eine Saisonfortsetzung für sinnvoll halten. Außer man liest nur „Bild“.

Drittens: Nein, Fans sind nicht blöd

Das ganze Polizei-Gerede über „Ultras“, die sich doch bestimmt vor den Stadien zusammenrotten würden… Das war alles populistischer Kackmist.

Viertens: Torjubel ist nicht bah-bah

Das gesamte Spiel über beharken sich die Spieler auf dem Feld und auf engstem Raum in Zweikämpfen. Aber wenn ein Tor mit Umarmung bejubelt wird, schwadronieren Reporter über unzulässiges Verhalten? Wirkt das Virus im Zweikampf nicht?

Fünftens: „Spieltach!“

Womöglich noch alberner als Geisterspiele selbst ist es, wenn die Profiklubs am Morgen eines Spieltags romantisch-verklärte „Spieltachs“-Posts verfassen Fotos vom leeren Stadion mit Herzchen bebildern. Überflüssig.

Sechstens: Alle schauen uns jetzt zu!

Na und? Who gives a fuck?

Siebtens.

Das ist kein Fußball.

Und nun?

Andere Meinungen? Welchen Aussagen stimmt ihr zu? Was sieht ihr ebenso? Mitdiskutieren im Schalke-Forum oder hier in den Kommentaren…