Schalke macht einfach glücklich: 10. Adventssingen in der Glückauf-Kampfbahn

Schalke macht einfach glücklich: 10. Adventssingen in der Glückauf-Kampfbahn

21. Dezember 2025 0 Von Susanne Hein-Reipen

Schöne Erlebnisse kann man gar nicht oft genug wiederholen und so ist auch die zehnte Auflage des Adventssingens des Schalker Supporters Club wieder ein voller emotionaler Erfolg und hinterlässt bei allen Beteiligten ein wohliges Gemeinschaftsgefühl…

Erfunden haben es die „Eisernen“ aus Berlin: Weihnachtssingen im Stadion. Von Fans für Fans – und genau diese Idee griffen im Jahr 2014 der Schalker Supporters Club, Teutonia Schalke und die Offene Kirche Schalke auf. Schauplatz des kleinen, aber feinen und familiären Beisammenseins im Licht der Kerzen ist seitdem alljährlich die altehrwürdige Glückauf-Kampfbahn, Geburtsstätte des berühmten Schalker Kreisels.

Parken auf historischem Gelände

Da die Zufahrt zu den Parkplätzen von Seite des großen orangenen Baumarkts gesperrt ist, dürfen per Auto anreisende Schalker dieses Mal tatsächlich von der Caubstraße aus auf das Gelände der GAK fahren und auf historischem Boden hinter dem Tor parken. Eine blaue Zipfelmütze gibt’s gratis obendrauf.

Auch Petrus drückt dieses Mal ein Auge und die himmlischen Wasserhähne zu und so füllt sich das königsblaue „Weihnachtsdorf“ bei trockenen 7 Grad schnell. Die bewährten Stände versorgen hungrige und durstige Kehlen mit Glühwein, Punsch, Kakao, Bier, Würstchen und Donuts. Wie bereits in den Vorjahren ist das Adventssingen ein echtes Familienevent von Oppa und Omma bis Baby, auch einige Vierbeiner sind am Start. Neben den Ständen der offenen Kirche und des Supporters Clubs sorgt Maskottchen Erwin für Begeisterung, der alle an sein plüschiges Herz drückt.

Die Begrüßung übernimmt Supporters-Vorsitzender Dennis „Elton“ Steckel, der alle Anwesenden herzlich willkommen heißt. Für die Moderation konnte man niemand geringeren als Stadionquatscher Dirk Oberschulte Beckmann gewinnen, da sky-Reporter Dirk Grosse Schlarmann, ebenfalls Mitglied im Supporters Club, schon den Weihnachtsurlaub genießt. Immerhin: Der Moderator der Vorjahre hat eine nette Sprachnachricht geschickt und wünscht allen viel Spaß und drei Punkte in Braunschweig.

Frieden auf Schalke

Anschließend erläutert Regina von der offenen Kirche Schalke kurz das Friedenslicht von Betlehem: Seit 1986 geht alljährlich eine in der Geburtskirche in Betlehem entzündete Flamme um die Welt und soll Menschen verbinden und Frieden stiften. Das diesjährige Motto lautet „Ein Funke Mut“. Passt perfekt zur königsblauen Hinrunde, in der Miron Muslic unser aller Herzensclub überraschend zur Herbstmeisterschaft führte und so wandert das Friedenslicht von einem Schalker zum anderen und sorgt für einen warmen Lichterschein. Passend dazu erzählt regina eine kurze Geschichte über die Kumpel im Ruhrgebiet, die „Männer, die täglich ins Dunkle hinabstiegen, damit alle Licht hatten“.

Der musikalische Teil wird stilecht mit dem Steigerlied eingeläutet, ein echter Gänsehautmoment. Dann folgen „Wir sagen Euch an den lieben Advent“, „Morgen Kinder wird’s was geben“, „Stern über Bethlehem“ und „Alle Jahre wieder“.

Der Stern der Hoffnung

In der ersten kleinen Pause liest Dirk eine Geschichte zum „Stern der Hoffnung“ vor. Der als Sternschnuppe verglühende kleine Stern erscheint dem Mädchen auf dem blauen Planeten als wunderbares Zeichen von Gott.

Im zweiten Liederblock stehen „Ihr Kinderlein kommet“, letzteres als Solo von Sabrina Führer, die wie bereits im vergangenen Jahr mit ihrem Keyboard das langjährig bewährte Duo bestehend aus Anja Wortmann mit ihrer Gitarre und Engelsstimme und Uwe Senftleben mit seinem beliebten Akkordeon verstärkt, „Kling, Glöckchen, klingelingeling“ und „Leise rieselt der Schnee“ auf dem Programm. Das Textheftchen hilft über kleine Hänger bei den späteren Strophen hinweg, wobei sich die letzten Strophen von Kling Glöckchen auf unerklärliche Art textlich verselbständigen

In der zweiten Pause trägt der elfjährige Ben eine Geschichte über die Suche nach dem perfekten Tannenbaum vor und bekommt neben einem Lob vom großen „Kollegen“ Dirk  donnernden Applaus.

Perfekt geölte Kehlen

Im dritten Liederblock erklingen „Oh Tannenbaum“, „Kommet Ihr Hirten“, „Süßer die Glocken nie klingen“, „Am Weihnachtsbaume die Lichter brennen“, und „Fröhliche Weihnacht überall“ aus zunehmend besser geölten Kehlen in die dunkle Kampfbahn und den Gelsenkirchener Nachthimmel hinaus. Einfach schön!

Zur vorgesehenen dritten Pause gibt’s eine klitzekleine Verwirrung, denn offenbar fühlt sich niemand für die Pausenunterhaltung zuständig. Aber das ist für warmgesungene Schalker überhaupt kein Problem und so wird einfach weitergeschmettert. „Oh Du fröhliche“, „Peace, Friede, Schalom, Salam“ und „Stille Nacht“ sind angesagt, schade, dass es schon vorbei ist.

Aber halt, ganz vorbei ist es ja noch nicht: Ohne unser Vereinslied gehen wir nicht nach Hause! Passend zum Bekenntnis „Blau und Weiß, wie lieb ich Dich“, wird auch die zuvor rot und gelb erleuchtete Tribüne blau und weiß illuminiert, dazu beleuchten auf der gegenüberliegenden Seite zahlreiche Stroboskoplichter das Transparent „Der Supporters Club wünscht ein frohes Fest“. Akuter Gänsehautalarm!

Nach einer kurzen Verabschiedung durch Anja und den Quatscher gibt’s noch „Spitzenreiter, Spitzenreiter“-Rufe, dann gehen alle Teilnehmer mit einem wohlig-warmen Gefühl nach Hause. Tröstete die Veranstaltung in den letzten Jahren regelmäßig ein wenig über eine sehr dürftige sportliche Performance hinweg, stimmt dieses Mal einfach alles. Kurz gesagt: Schalke ist der geilste Club der Welt – Glückauf!